Samstag, 6. Dezember 2025

Lobau? Bleibt! Also? Feiern! - 13.12 @ Living Lab Vienna

Since we will have to cancel the Lobau highway for a second time in direct confrontation with 
those that purport to govern us, we are starting to mobilize against this insane highway project going straight through Vienna's only National Park. For this purpose I have co-organized a first of - hopefully many - solidarity events on 13.12 - more info below and here!


Lobau? Bleibt!
Also? Feiern!

LobauBleibt macht eine Feier - und zwar schon bald!
➡ Samstag, 13.12., von 12 bis 18 Uhr
➡ im Living Lab in der Quadenstraße 13

2026 müssen wir die Lobau-Autobahn offenbar noch ein zweites Mal verhindern: Jetzt ist also der perfekte Zeitpunkt, um sich zu informieren, Leute kennenzulernen und in unsere Proteste (wieder) einzusteigen!

Ab 12 Uhr finden am 13. Dezember jede Menge feine Dinge im Living Lab statt, die von LobauBleibt-Aktivist*innen organisiert werden: ein Organizing-Workshop mit Alexis Shotwell, ein Vortrag über den Lobautunnel von Jutta Matysek, ein Siebdruckworkshop von Wolfgang P., ein Vortrag von Kilian Jörg über französischen Aktivismus gegen die Droge Auto, ein Walk mit Sabrina Rosina durch Hirschstetten, der Workshop "Lobau Listening Comprehension" von Julia Grillmayr, Sophia Rut und Christina Gruber und jede Menge Musik, z.B. von Roy F Culbertson III oder Schmelze. Das bessere Leben passiert nämlich außerhalb einer und ohne die Autobahn!

Neben dem reichhaltigen Programm gibt es Essen und viel Gelegenheit zum Austausch und gemütlichen Beisammensein mit allen alten und neuen LobauBleibt-Aktivist*innen und denen, die es vielleicht noch werden wollen. Sende diese Einladung also auch gerne weiter!

Wir freuen uns schon sehr - bis bald!

Insta:

https://www.instagram.com/p/DRhZYOciMSz/?igsh=aTVzdDF2bzZ4Y3Zo

Donnerstag, 4. Dezember 2025

"The Political Potential of Spontaneous Delight in Other People’s Good Fortune" @ Einstein Forum, Potsdam, 6.12

Together with Alexis Shotwell, with whom I have co-authored the upcoming book "An Ecology of Moralizing", we are giving a - perhaps to some surprising - talk at the "Cultivating Kindness"-Conference at the Einstein Forum in Potsdam on the 6th of December. My personal delight mainly stems from hearing Alexis speak about her Buddhist heritage and how to deal with its more complicated implications in a more radical, anarchist way. I am very curious about this communal venturing-out in new territories of thought for me!


Here is our abstract:

The contemporary world is so difficult; anywhere we look, people are suffering. Under the conditions in which we all live, where everyone needs money to pay for the most basic conditions of their lives, people’s material and affective landscapes are shaped by a certain imperative of selfprotective isolation. Scarcity is not only a political myth justifying the idea that everyone should selfishly guard their own (emotional and practical) resources; it is an orientation animating much of conventional society. Cultivating loving kindness (maitrī) is one compelling technology for reorienting ourselves to behave otherwise. But especially under contemporary conditions, it is essential to bring into any conversation about kindness a consideration of the third of the Buddhist’s ‘immeasurables’: rejoicing (muditā), spontaneous joy in others’ good fortune.

In this talk, we suggest fruitful synergies between this affective technology and specific strands in Western philosophy. Starting from a post-Kantian commitment to non-ideal ethical praxis, we engage a much earlier form of moral philosophy as shaping our mores, or ways of being together. We suggest that shaping collective practices of mutual flourishing benefits from reformulating our understanding of interpersonal ethical engagement, reading muditā as a generative and anti-capitalist feeling.

--> more details


Mittwoch, 3. Dezember 2025

"Das Auto und die Einbetonierung des 'There is no alternative'" - Vortrag an der Uni Siegen, 5.12

 


Ich darf bei der Konferenz "Mobility, Affect and Cooperative Media" an der Universität Siegen am 5.12. über "Das Auto und die Einbetonierung des 'There is no alternative'" sprechen. Unten findet ihr die Konferenzbeschreibung und ich freue mich auf die Diskussionen!


"Individuelle Affekte wachsen nicht im Stillen – sie entstehen im Gewebe kultureller Normen und sozialer Erwartungen. Doch nicht nur kulturelle Normen sind Mediatoren unserer Selbst: Ebenso fungieren Technologien, Artefakte und Werkzeuge als solche. Diese kooperieren und interagieren mit uns, sie erweitern und verlängern uns, verstärken oder dämpfen Affekte. Die Grenzen dessen, womit wir uns emotional identifizieren oder verbunden fühlen, reichen über das physische Selbst hinaus und umfassen externe Objekte, die dadurch Teil der eigenen emotionalen Landschaft werden. Dadurch wirken Angriffe auf diese Objekte wie persönliche Affronts – etwa im Kontext von Mobilität, wo das Auto als Erweiterung des privaten Raums wahrgenommen wird (siehe Katz, 1999). Das zeigt sich ebenso in Kampagnen gegen das Tempolimit („Tempolimit? NEIN Danke“), die liebgewonnene Praktiken trotz des Potenzials zur CO₂-Reduktion leidenschaftlich verteidigen.

Während Katz affektive Dynamiken als körper- und technikvermittelte Prozesse beschreibt, die nicht zwingend in neue politische Handlungsmöglichkeiten münden, möchten wir im Workshop ergänzende Perspektiven eröffnen. Anhand konkreter empirischer Beispiele wollen wir untersuchen, inwiefern affektive Prozesse durchaus als Ansatzpunkt für bislang wenig beachtete politische Potenziale verstanden werden können. Katz zeigt am Beispiel des Ausrastens beim Autofahren einen Vorgang der Normalisierung, der zwar emotionale Reflexivität freisetzt, aber sogleich wieder unterbindet. Diese stünde dann als politische Ressource nicht mehr zur Verfügung. Ließe sich Normalisierung nach diesem Schema generalisieren, wäre es um die Politisierbarkeit (hier: des Straßenverkehrs) schlecht bestellt. Wo Infrastrukturen des motorisierten Individualverkehrs (wie in Los Angeles) dominieren, nehmen technisch vermittelte Interaktionen einen Verlauf, der die Entstehung und Aufrechterhaltung öffentlicher Räume unmöglich macht. Anderenorts ist das Spannungsverhältnis zwischen Affekten, Artefakten und Mobilität – insbesondere im Hinblick auf deren mögliche Politisierung − noch empirischen Untersuchungen zu unterziehen.

In unseren alltäglichen Mobilitätspraktiken werden wir durch materielle und immaterielle Artefakte wie Fahrräder, Autos, Tempolimits, Flugzeuge und den notorisch verspäteten Zug vermittelt und affektiv tangiert. All diese Objekte rufen Affekte wie Widerstand, Wut, Zuneigung, Schuld, Gefühle der Zugehörigkeit oder Ablehnung hervor und können politisch konnotiert sein (zum Beispiel Fahrrad, siehe Bee et al. 2022). Die Bewegungspraktiken materieller und sensitiver Körper in sozial hochgradig determinierten Räumen erzeugen komplexe Affekte. Mobilität wird umgekehrt auch über Affekte reguliert, etwa durch halb- oder unbewusste Orientierungen und Vermeidungsstrategien. Affekte bestimmen etwa den Radius, die Qualität der Bewegungsform, kennzeichnen aber auch das Beharrungsvermögen von petrobasierten Verkehrsmitteln, die habitualisiert sind und infrastrukturell gestützt werden. Körper, die sich in Öffentlichkeiten bewegen, sind affektive Körper, sie teilen sich Räume und stellen Öffentlichkeiten her. Ihre unterschiedlichen Positionierungen, etwa durch Geschlecht, Rassifizierung und Be_hinderung machen sie unterschiedlich vulnerabel. Körper orientieren sich auch über Affekte, z. B. durch sensorische Erfahrungen, die in gefährlichen Verkehrsräumen wie dem motorisierten Straßenverkehr von Radfahrenden und Fußgänger:innen gemacht werden, aber auch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese sind nicht immer einzelnen, klar trennbaren Emotionen zuzuordnen, sondern sprechen komplexe Affektlagen an, die verschiedene Sinne involvieren und verschiedene sensuelle Vermögen aktivieren.

Der Workshop erkundet den Zusammenhang von Mobilitätstransformationen und Affektdynamiken. Dafür bringt er verschiedene Ansätze zusammen, die sich sowohl mit (Makro-) Diskursen als auch mit (mikroskopischen) Beobachtungen zu Affekten auseinandersetzen. Es geht um Affekte, die durch die Diskurslage ausgelöst werden, und um mikroaffektive Situationen alltäglicher Navigation oder unfallvermeidender Manöver − insbesondere im Fall von Fahrrad- und Fußmobilität."

--> zur Konferenz 

 

Freitag, 28. November 2025

How to free a country of all cars - Interview with the French Forum Vies Mobiles


France continues to amaze me. Where in most countries even radicals find a demand for "zero cars" too strategically hazardous, in France there is a state-funded think tank that calmly works out technocratic plans how to make la patrie completely car-free. I was at the presentation of their "système alternatif de mobilité " in September and could not believe my eyes when ministers, parliamentarians and CEOs sat on stage and applauded to the presentation. Hell was I under-dressed at that party. I have now done an interview with the Forum Vies Mobiles in German in the taz to make their work a little more known outside of France.

--> find the interview here.


Freitag, 21. November 2025

Durchlöchert den Status Quo! & Let's Get Sick With it! - two talks in Zürich

I will be giving two talks in Zürich in the next two weeks!

First, on 27th of November I will talk about the Toxic Temple with Anna Lerchbaumer at the ZHDK Interaction Design Class invited by Rasa Weber - more info here.  


Second, a week later on the 3rd of December, I will speak about our ZAD-book "Durchlöchert den Status Quo" at L200 invited by Hans Widmer aka. P.M. - you can find it here.


Mittwoch, 5. November 2025

Der 5. November: Ein Feiertag für das Klima?

 


Pünktlich zum heutigen Zwentendorf-Feiertag ist auch mein politisch-programmatischer Text dazu im Tagebuch erschienen! Das volle Programm des Zwentendorf-Feiertags heute im Wiener Volkskundemuseum findet ihr hier: https://www.volkskundemuseum.at/zwentendorf-feiertag_2025-11-05

--> und den Text im Tagebuch hier <--

Samstag, 1. November 2025

Zwentendorf-Feiertag @ Radio Orange, trotz allem - das politische Journal

 

"Kultivieren wir den Wert der gemeinsamen Absage von modern-fossilistischen Verheißungen und feiern einen, vier, neun ökologische Feiertage für mögliche Zukünfte!"

Gestern um 20h durfte ich eine Stunde mit Jutta Matysek über den Zwentendorf Feiertag und seine längerfristige politische Vision diskutieren. Nachzuhören hier: cba.media/741661